Das Umweltforum fordert, bei den Sparvorschlägen vor allem umwelt- und klimaschädliche Ausgaben zu reduzieren. Statt der Kürzung des Mannheimer Klimafonds von ursprünglich 10 Millionen Euro auf 5,5 Millionen Euro im Jahr 2025 auf nunmehr 3 Millionen Euro sollten vielmehr klimaschädliche Subventionen und Investitionen auf den Prüfstand gestellt werden. Mit dem Klimafond werden die Wärmewende in Mannheim mit Energieberatung und Förderprogrammen sowie Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel unterstützt.
Für den barrierefreien Umbau des Straßenbahnhaltepunktes Duale Hochschule mit Verlegung des Bahnübergangs Feudenheimer Fähre an die Haltestelle soll die Stadt Mannheim 3 Millionen Euro der Gesamtkosten von 6,7 Millionen Euro tragen. Ohne Verlegung des Bahnübergangs und damit ohne Eingriffe in das angrenzende Naturschutzgebiet und den Neckartalradweg wäre die Baumaßnahme deutlich kleiner und der städtische Beitrag fiele geringer aus. Das Umweltforum schlägt vor, stattdessen das Kurzstreckenticket für den ÖPNV beizubehalten, das zur Einsparung von 348.000 Euro jährlich wegfallen soll.
Durch den Verzicht auf eine direkte Anbindung der Otto-Bauder-Wohnanlage mit 200 Wohneinheiten an die Neuostheimer Straße, die von Verkehrsplanern nicht als notwendig eingeschätzt wird, könnten mehr als 2 Millionen Euro Zusatzkosten eingespart werden. Außerdem könnten der Planungsprozess verkürzt und weitere Flächenverluste reduziert werden.
Als weitere Sparmöglichkeit sollte der geplante Parkplatzneubau auf der Grünfläche vor dem neuen Kombibad Herzogenried nochmals geprüft werden. Stattdessen sollte nochmals umfassend die Belegung der Parkflächen auf dem nahegelegenen Neuen Messplatz untersucht werden, in Abhängigkeit vom tatsächlichen Bedarf aufgrund der Saisonzeiten im Kombibad. Damit könnte nicht nur Geld für den Parkplatzbau und Ausgleichsmaßnahmen gespart, sondern auch wertvolle Grünfläche erhalten werden.
Große Kosteneinsparpotenziale würden sich auch durch den sofortigen Baustopp der Sanierung der Multihalle im Herzogenriedpark ergeben. Die prognostizierten Gesamtkosten liegen nach Angaben des Landesdenkmalamtes mittlerweile bei rund 50 Millionen Euro, was angesichts der drohenden Kürzungen bei Zukunftsinvestitionen für Klimaschutz und Kindergärten auf den Prüfstand sollte.
Keinesfalls sollte dagegen bei der energetischen Sanierung von städtischen Gebäuden wie Schulen, Bädern oder der Hallenbeleuchtung gespart werden, da damit langfristig Energiekosten reduziert werden können.
Das Umweltforum begrüßt zudem ausdrücklich den Einsatz von Scan-Fahrzeuges gegen falsch parkende Autos als richtigen Schritt für mehr Verkehrssicherheit für Zufußgehende und Radfahrende. Auch diese Einnahmen können zukünftig dazu beitragen, den städtischen Haushalt zu entlasten.
