Umweltforum fordert erneute Bedarfsprüfung für Süddeutsche Erdgasleitung nach Ankündigungen zum Gasausstieg bis 2035

Für den Bau der Süddeutschen Erdgasleitung wäre ein bis zu 34 Meter breiter Baustreifen notwendig. Foto: Marx Wagenknecht / pixelio.de
16.12.2024

Nach dem angekündigten Ausstieg aus der Gasversorgung bis 2035 in Mannheim hat das Umweltforum eine erneute Bedarfsprüfung für den nördlichen Abschnitt der geplanten Süddeutschen Erdgasleitung (SEL) zwischen Mannheim-Straßenheim und Heidelberg-Grenzhof beim Regierungspräsidium Karlsruhe beantragt. In diesem Abschnitt gibt es bereits eine parallele Ferngasleitung. Überkapazitäten im Gasnetz müssen von den Gaskunden über die Netzentgelte bezahlt werden.

Anlass für die erneute Bedarfsprüfung ist auch ein neuer Antrag des Betreibers terranets bw, Eingriffe in geschützte Landschaftsbestandteile und Biotope nicht ausgleichen zu müssen. Streuobstwiesen, Hecken und Auwaldflächen im 34 Meter breiten Baustreifen der Leitung würden dann teilweise ersatzlos verschwinden.

Mit dem geplanten Ausstieg aus der Erdgasversorgung würden allein in der Region Mannheim 56.000 Gasheizungen entfallen. Auch in Stuttgart sollen mit der kommunalen Wärmeplanung bis 2035 keine fossilen Energien mehr zum Heizen eingesetzt werden. Deshalb wird auch dort der Ausstieg aus der Gasversorgung diskutiert. Dadurch ergeben sich zeitnah freie Kapazitäten im Erdgasfernleitungsnetz. Dazu hat das Umweltforum nun detaillierte Zahlen angefordert.

Unerheblich ist aus Sicht des Umweltforums, dass die neue SEL „wasserstoff-ready“ gebaut werden soll, solange gar nicht klar ist, wo der angekündigte grüne Wasserstoff aus Erneuerbaren Energien herkommen soll. Wenn es bei der SEL nur um den zukünftigen Transport von Wasserstoff geht, muss terranets bw auch eine Wasserstoffleitung beantragen, mit den dann notwendigen Sicherheitsauflagen.

Die vollständige Stellungnahme des Umweltforums inklusive des Antrags zur Bedarfsprüfung ist hier abrufbar.