Keine Baumaßnahmen im Naturschutzgebiet am Neckartalradweg

Der Neckartalradweg soll auf der rechten Seite um 1,70 Meter verbreitert werden, um Gegenverkehr mit Kraftfahrzeugen zu ermöglichen.Beim Haltepunkt Duale Hochschule soll eine 16 Meter breite Straßen- und Fußweganbindung an den Neckartalradweg entstehen.
21.01.2025

Die Rhein-Neckar-Verkehrsgesellschaft (rnv) plant, die Straßenbahnhaltestelle Duale Hochschule barrierefrei auszubauen. Klingt gut. Doch im Rahmen des dafür beantragten Planfeststellungsverfahrens soll auch der Bahnübergang Feudenheimer Fähre, der von der Seckenheimer Landstraße über die OEG-Schienen zum ehemaligen Campingplatzgelände am Neckar führt, an die Haltestelle verlegt werden. Dagegen haben die Mitgliedsverbände das Umweltforums, insbesondere die Ortsgruppen des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und des Allgemeine Deutschen Fahrradclubs (ADFC), Einwände erhoben. Sie fordern, den Bahnübergang an der jetzigen Stelle beizubehalten und zu ertüchtigen.

Denn zum einen müssten mit einer Verlegung des Übergangs Straßen im ausgewiesenen Naturschutzgebiet Wörthel neu gebaut und der Neckartalradweg verbreitert werden, was im Schutzgebiet verboten ist. Und zum anderen wären auf der beliebten Radroute in diesem Abschnitt zukünftig auch Mähfahrzeuge, Baufahrzeuge für die Neckarrenaturierung und für die geplante Sanierung des Alten Fährhauses oder Lieferfahrzeuge für den geplanten Kiosk im Fährhaus unterwegs.

Um Begegnungsverkehr mit Kraftfahrzeugen zu ermöglichen, will die rnv den Neckartalradweg hier um 1,70 Meter verbreitern. Dies soll für eine geringere Bodenversiegelung mit Rasengittersteinen erfolgen. Aber auch Rasengittersteine sind einem Naturschutzgebiet „tabu“, und für Radfahrende keine geeignete Unterlage. Außerdem müssten für die Maßnahme 23 Bäume im Naturschutzgebiet gefällt und zahlreiche Gebüsche gerodet werden. Wieder weniger Schatten, für die Radelnde im Sommer bisher dankbar waren. Als Ausgleichsmaßnahmen für die Eingriffe im Naturschutzgebiet plant die rnv den Standstreifen entlang der Seckenheimer Landstraße teilweise zu entsiegeln und zu begrünen. Eigentlich eine gute Idee. Dies würde jedoch zukünftig jegliche Bemühungen um einen Radweg entlang der Seckenheimer Landstraße und damit eine sinnvolle Anbindung der Dualen Hochschule an das Radwegnetz verhindern. Es gibt also viele Perspektiven, die hier berücksichtigt werden müssen. Die Umweltverbände haben deshalb einen gemeinsamen Erörterungstermin mit allen Beteiligten beim zuständigen Regierungspräsidium beantragt.

Die aktuelle Stellungnahme des Umweltforums zum Planfeststellungsverfahren Barrierefreier Umbau der Haltestelle Duale Hochschule ist hier abrufbar.

Eine weitere Stellungnahme dazu hat das Umweltforum bereits 2024 abgeggben.