Naturschutz spielt eine bedeutende Rolle bei vielen Mitgliedsverbänden des Umweltforums. In Mannheim findet man neben dichter Bebauung und Industrie auch viele grüne Erholungsräume, die teilweise als Natur- oder Landschaftsschutzgebiete, FFH- oder Vogelschutzgebiete ausgewiesen sind. Der Waldpark und die Reißinsel, der Käfertaler Wald und der Dossenwald, das Neckarvorland, die Feudenheimer Au und viele andere Gebiete bilden wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen, die im Rahmen der Biotopvernetzung miteinander verbunden werden. Leider stehen diese Gebiete oft in Konflikt mit anderen Zielen, sei es mit Planungen für eine (angrenzende) Bebauung, zum Straßenbau oder zur Verbesserung des Hochwasserschutzes wie aktuell am Rheindamm.
Schottergärten statt Artenvielfalt
Auch naturnahe Gärten können gerade in der Stadt wichtigen Lebensraum für Vögel, Bienen, Igel und andere Kleintiere und Insekten bieten. Leider werden immer mehr Gärten in sogenannte Schottergärten umgewandelt und zur vermeintlichen Unkrautvermeidung zusätzlich mit Folie abgedichtet. Diese Schottergärten sind nach dem Landesbaugesetz und dem Landesnaturschutzgesetz verboten. Grundsätzlich gilt: „Vorgärten sind zu begrünen.“ Denn Grün in der Stadt ist auch im Rahmen der Klimaanpassung wichtig und trägt auch zur Absenkung der Temperaturen an heißen Sommertagen bei.
Rheinhochwasserdamm am Waldpark
Die geplante Sanierung des Rheinhochwasserdamms am Rande des Waldparks wird in Mannheim kontrovers diskutiert. Einerseits werden durch den Klimawandel extreme Niederschläge und Hochwasserereignisse wahrscheinlicher und machen eine Dammertüchtigung notwendig. Auf der anderen Seite sollen dafür hunderte von Bäumen gefällt werden, die eine wichtige Funktion beim Klimaschutz durch die Bindung von Kohlendioxid innehaben und zu einer verlangsamten Versickerung von Niederschlägen führen. Hier sind angepasste Konzepte notwendigen, um dem Hochwasserschutz und dem Klimaschutz gerecht zu werden. Zudem bildet der Waldpark als FFH-Gebiet wichtigen Lebensraum für Tiere und Pflanzen und Erholungraum für die Menschen in Mannheim.
Renaturierung des Neckarvorlandes
Derzeit soll im Rahmen der BUGA 2023 auch das Neckarvorland naturnah umgestaltet werden. Bereits im Jahr 2006 veröffentlichte das Umweltforum die Studie „Lebendiges Neckarvorland“. Das Planungsbüro „Natur im Garten“, Dipl.-Biologin Gabriele Baier, erstellte für das Umweltforum eine Konzeption zur landschaftsökologischen Aufwertung des Bereiches zwischen Jungbuschbrücke und Friedrich-Ebert-Brücke in Mannheim. Bisher war der Bereich geprägt durch eine ausgeräumte, kahle Wiese und nur wenige Vorschläge wurden bislang umgesetzt.
Das Konzept „Lebendiges Neckarvorland“ kann hier heruntergeladen werden.