Geht’s auch richtig smart? Das Handy als Umweltproblem

28.03.2014

Am Samstag (29.03.2014) prämiert Umweltbürgermeisterin Felicitas Kubala anlässlich der Klimaschutz-Aktion zur Earth Hour 2014 die fleißigsten Handysammler von neun Schulen: ausgediente Handys werden einem geregelten Recycling zugeführt. Neben den 1000-Euro-Preisen für die drei besten Schulen werden unter allen Teilnehmenden, die ihr altes Handy mit Namen versehen haben, auch Einzelpreise verlost. Erster Preis: ein Fairphone, gestiftet vom Umweltforum.
Das Umweltforum ist Teil des Aktionsbündnisses, das die Earth Hour-Aktion unterstützt.

Was ist ein Fairphone?

Das Fairphone ist ein Versuch einer niederländischen Initiative, ein Smartphone etwas fairer als gemeinhin üblich produzieren zu lassen. Was heißt in diesem Zusammenhang fair? Jedes Smartphone steckt voller verarbeiteter Rohstoffe wie Kupfer, Zinn, Coltan und Gold. Für das Fairphone wurde nur Zinn aus Minen in der Demokratischen Republik Kongo verwendet, die nicht in Kriegsgebieten liegen. Minen in Kriegsgebieten werden oft von rivalisierenden Gruppen benutzt, um von den Profiten ihre Waffenkäufe zu bezahlen.

Wie die allermeisten Smartphones wurde das Fairphone in China produziert. Die Fabrik musste sich verpflichten, dass keine Kinder und Jugendliche beschäftigt werden, dass strenge Sicherheitsmaßnahmen und die Arbeitsgesetze eingehalten werden, dass die Arbeitsplätze gut beleuchtet sind und dass die Beschäftigten ordentlich bezahlt werden. Mittlerweile erhalten die Beschäftigten ein kostenloses Mittagessen in der Fabrik.

Das Fairphone ist reparaturfreundlich und recyclingfähig, die Benutzer können den Akku selbst tauschen.

Das Handy wurde als »Crowd Funding«-Projekt aufgelegt, das heißt, zunächst 5.000 Besteller kauften das Fairphone für 325 Euro quasi auf Verdacht. Mit den 5.000 Käufern im Rücken wurde die Produktion aufgenommen, produziert wurden zunächst 25.000 Stück, die alle Ende 2013 verkauft waren. Derzeit ist das Fairphone offiziell nicht mehr erhältlich, eine zweite Charge von 25.000 soll ab Juni verkauft werden.

Mehr Informationen (auf Englisch) über das Projekt gibt es auf www.fairphone.com oder www.facebook.com/Fairphone

Ist es also ein total faires Handy?

Inoffiziellen Schätzungen zufolge genügt es zu etwas mehr als 20 Prozent den Standards für Fair Trade. Es ist ein erster Schritt in die Richtung, mehr Augenmerk auf die Art und Weise zu richten, wie unsere beliebten elektronischen Geräte produziert werden – und es ist ein Beweis dafür, dass kleine Verbesserungen machbar sind.
Und darum geht es auch bei Aktionen wie der Earth Hour: Zeichen zu setzen für den Klimaschutz.