Umweltforum fordert Radschnellwegplanung nach Weinheim „aus einer Hand“

Wo geht es lang Richtung Viernheim? Beschilderung der bestehenden Radnetz-Route nahe FranklinBisherige Radwegführung am Platz der Freundschaft auf der Südseite der Birkenauer Straße
30.05.2022

Weitere Konflikte zwischen Radverkehr und Naturschutz vermeiden

In Mannheim werden derzeit mehrere Radschnellverbindungen geplant, die das Radfahren auch auf größere Distanzen attraktiver machen sollen. Der Radschnellweg zwischen Mannheim und Heidelberg wird dabei zentral vom Regierungspräsidium Karlsruhe mit umfassender Bürgerbeteiligung vorbereitet. Anders sieht es bei der Radschnellwegplanung von Mannheim in Richtung Viernheim und Weinheim aus. Hier sind allein auf dem Mannheimer Stadtgebiet verschiedenste Akteure beteiligt: Stadtplanungsamt und Stadtraumservice, die BUGA-Gesellschaft im Bereich der Feudenheimer Au, die MWSP im Bereich der Konversionsgebiete, wo der Radschnellweg vorbeiführen soll und die Rhein-Neckar-Verkehrsgesellschaft (RNV) im Bereich von Straßenbahnhaltestellen. Und jeder plant auf seinem Abschnitt.

Das Umweltforum hat bereits eine Vielzahl von Stellungnahmen zu den einzelnen Bauabschnitten abgegeben und immer wieder auf Mängel, Problemstellen und scheinbar fehlende Abstimmungen hingewiesen, wodurch die vorgegeben Standards für Radschnellwege teilweise nicht erfüllt werden können. Würde man so eine überregionale Straße für den Autoverkehr planen?

Aktuell wird beim neuen Wohnquartier Franklin an der Birkenauer Straße die Kreuzung im Bereich des „Platz der Freundschaft“ geplant, ohne dass die Planer wissen, wo und wie es mit der Radschnellverbindung in östlicher Richtung nach Viernheim genau weitergehen soll. Nördlich der Birkenauer Straße durch den Käfertaler Wald oder südlich der Birkenauer Straße im Bereich des bestehenden Radwegs? Im Jahr 2019 hat der Verband Region Rhein Neckar (VRRN) bereits in seiner Machbarkeitsstudie zu dieser Radschnellverbindung Konflikte mit dem angrenzenden Käfertaler Wald aufgezeigt, der dort als FFH-Gebiet (Flora-Fauna-Habitat) besonders geschützt ist.

Die Umweltverbände sind sich einig, dass es hier nicht wieder zu Konflikten zwischen Radverkehr und Naturschutz wie beim Abschnitt in der Feudenheimer Au kommen darf und fordern deshalb eine sinnvolle abgestimmte Vorgehensweise. Dazu gehört vor allem eine Gesamtplanung der Strecke, bevor an einzelnen Bauabschnitten weiter Tatsachen geschaffen werden und Fehlplanungen zu hohen Folgekosten führen. Geld, das dann an andere Stelle für den Radverkehr fehlt.

Die Stellungnahme des Umweltforums zur Planung des Kreuzungsbereiches „Platz der Freundschaft“ ist hier abrufbar.

Die Machbarkeitsstudie des VRRN zur Radschnellverbindung Rhein-Neckar-Darmstadt kann hier heruntergeladen werden.