Die Stadt Mannheim will bis 2050 klimaneutral werden. Die Konversionsgebiete Franklin und Spinelli sollten ökologische Vorzeigeprojekte werden. Um hier eine nachhaltige Verkehrserschließung zu ermöglichen, ist bei der geplanten Straßenbahnlinie nach Franklin von Anfang an ein attraktiver 10-Minuten-Takt notwendig. Erste Ergebnisse der Modellstadt Mannheim zeigen, dass eine höhere Taktung zu mehr Fahrgästen führt.
Zur Erschließung der neuen Einzelhandelsflächen im gegenüberliegenden Columbus-Quartier muss zudem eine neue Halterstelle an der OEG-Linie eingerichtet werden. Zur Verkehrswende gehört auch der zeitnahe Bau der Straßenbahn auf das Neubaugebiet Spinelli neben der geplanten BUGA. Hier ist ein gutes ÖPNV-Angebot von Anfang notwendig. 2023 sollen auf Spinelli die ersten Bewohner einziehen.
Der vorgesehen Neubau der BBC-Brücke muss zum Anlass genommen werden, dort einen neuen Umsteigebahnhof von der Straßenbahn zur darunter liegenden, neu zu errichtenden S-Bahn-Station Mannheim-Käfertal zu bauen. Auch der Umbau der Straßenbahnhaltestelle am Hauptbahnhof als zentraler Verkehrsknoten im Mannheimer ÖPNV-Netz muss zukunftsfähig geplant werden.
Die Kapazitäten der aktuellen Planungen reichen für eine Verdoppelung der Fahrgastzahlen bis 2030, wie sie die Landesregierung fordert, nicht aus. Der ÖPNV in Mannheim muss in Zukunft deutlich stärker als bislang geplant wachsen. „Alle tun was, aber es langt net!“ stellt Andreas Schöber, Vorstand des Mannheimer Umweltforums, fest.
Bund und Land beschließen gerade, deutlich mehr Finanzmittel für den ÖPNV bereit zu stellen. Die Stadt Mannheim und die Rhein-Neckar Verkehr GmbH (RNV) müssen nun aktiv werden und sich diese Mittel nach Mannheim holen.