Neckardamm: Biotopverbund schützen, behutsam sanieren!

10.10.2016

Die im Umweltforum zusammengeschlossenen Umwelt- Naturschutz- und Verkehrsverbände befürworten den Erhalt des Biotopverbundes am Neckar und fordern eine behutsame Sanierung nach der Vornahme von Ausgleichsmaßnahmen.
Die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV), vertreten durch das Wasser- und Schifffahrtsamt Heidelberg (WSA HD) hat etwa in den vergangenen zwei Jahren damit begonnen, am Neckarkanal zwischen Heidelberg und Mannheim eine Kanaldamm-Instandhaltung entsprechend einem neuen Merkblatt (MSD 2011) umzusetzen. Dabei besteht die Gefahr, dass der Biotopverbund grundlegend verändert wird.

Die Naturschutzverbände NABU und BUND haben ihre einschlägigen Bedenken mehrfach vorgetragen und als »Aktionsbündnis Unterer Neckar« dazu ein Positionspapier vorgelegt. Die Naturschutzverbände betonen darin, dass aufgrund von Gesprächen zumindest für den Bereich zwischen Gemarkungsgrenze Mannheim bis Schleuse Feudenheim eine akzeptable Lösung in Sicht ist, weil die Stadt Mannheim notwendige Flächen für einen vorgezogenen Ausgleich zur Verfügung stellen und das WSA Anpflanzungen zum Ausgleich sowie zum Erhalt des Biotopverbundes in seiner bisherigen Funktionalität vornehmen will. Danach könnte die Rodung der Vegetation auf dem Dammkörper erfolgen, wodurch die Dammsanierungsmaßnahmen in einer naturverträglichen Art und Weise unter Berücksichtigung des Arten- und Lebensraumschutzes realisiert werden könnten. Zur Sicherung des linearen Biotopverbundes in seiner bestehenden Form und Funktionalität ist es erforderlich,

  • den gesamten betroffenen Bereich von Heidelberg bis Mannheim als Einheit zu betrachten und hierfür überprüfen zu lassen, ob die Einleitung eines Planfeststellungsverfahrens verpflichtend ist,
  • das abschnittsweise Vorgehen detailliert darzulegen und
  • den Biotopverbund konterkarierende Rodungsmaßnahmen zu unterlassen.

Das Umweltforum schließt sich dem Positionspapier des Aktionsbündnisses an, in dem es heißt: »Wir begrüßen den Vorschlag von politischer Seite nach einem Gespräch mit Vertretern aller beteiligten Behörden und Verwaltungen von Stadt, Land und Bund sowie Vertretern der Naturschutzverbände. Ebenso würden wir es begrüßen, wenn bei diesem Gespräch eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen würde, welche konkret ein für alle Seiten verbindliches Konzept für den gesamten Unteren Neckar erarbeitet. Sollten die Dammsanierungsmaßnahmen planfeststellungspflichtig sein, fordern wir ein solches Konzept entweder verbindlich in das Planfestellungsverfahren einfließen zu lassen und umzusetzen oder im Rahmen eines solchen zu erarbeiten.«