Die vorgestellte Korridorstudie zur Bahn-Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim bedarf aus Sicht des Umweltforums wichtiger Ergänzungen. Dazu gehört insbesondere die Prüfung von Umfahrungs-Alternativen für Güterzüge um Mannheim, damit die Menschen in Mannheim so wenig wie möglich durch Güterzuglärm beeinträchtigt werden. Ebenso muss eine Beeinträchtigung des Käfertaler Waldes so gering wie möglich ausfallen.
Die Bedeutung Mannheims als Logistik-Standort und –Umschlagplatz im Schnittpunkt von drei europäischen Güterverkehrskorridoren steht dabei im Einklang mit unserer Forderung nach der Verlagerung von Gütern auf die Schiene. Die Neubaustrecke stärkt den Mannheimer Hauptbahnhof als Fernverkehrsknoten, damit einhergehen muss der Ausbau der S-Bahn (2. Stufe Infrastruktur) und des Regionalverkehrs.
Alle diese Maßnahmen bieten Potenziale zur Verringerung der klimaschädlichen Luft- und Kfz-Verkehre.
Das Projekt Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim muss als »vordringlicher Bedarf plus« in den Bundesverkehrswegplan 2015 aufgenommen werden – gegebenenfalls muss das Land Baden-Württemberg durch den Lärmschutz erforderliche Mehrkosten genauso übernehmen, wie dies für die Rheintalbahn Karlsruhe-Basel fraktionsübergreifend (!) vom Landtag Baden-Württemberg am 13.04.2015 beschlossen wurde.
Wir halten eine Stellungnahme des Gemeinderates des Stadt Mannheim unter vorheriger Einbeziehung von Bürgern, Verbänden und Bezirksbeiräten zu den Ergebnissen der Korridorstudie für erforderlich. Dies bedeutet aus unserer Sicht, dass der Planungsausschuss des Verbandes Region-Rhein-Neckar eine abschließende Stellungnahme erst nach dem Ende dieses Meinungsbildungsprozesses abgeben sollte.