Die im Umweltforum zusammengeschlossenen Umwelt-, Naturschutz- und Verkehrsverbände erklären zu den Windenergie-Konzentrationszonen im Käfertaler Wald:
Wir bezweifeln, dass für eine wirksame Klimapolitik in Mannheim die Errichtung von Windgeneratoren im Käfertaler Wald ökologisch und wirtschaftlich sinnvoll und erforderlich ist:
- Der Käfertaler Wald ist ein für die Mannheimer Bevölkerung wichtiges und vielgenutztes Erholungsgebiet. Die Vernichtung von 3 bis 3,5 Hektar Wald zugunsten des Baus von Rotormasten schlägt eine nicht wiedergutzumachende Schneise in diesen Wald. Wo diese verlorenen Flächen ausgeglichen werden sollen und können wurde bislang nicht dargelegt.
- Neben den Belangen der Bevölkerung sind auch die Belange des Natur- und Artenschutzes bislang nicht überzeugend berücksichtigt. So sind im Käfertaler Wald beispielsweise 618 Pilzarten nachgewiesen, darunter auch einige Arten, die auf der Roten Liste (RL 2 und RL3 ) stehen (siehe Online Kartierung der DGFM MTB 6417/3 http://brd.pilzkartierung.de).
- Die Wirtschaftlichkeit auf Basis einer ausreichenden Windhöffigkeit ist in unseren Augen nicht nachgewiesen. (Wenige Kilometer nördlich, bei Lampertheim-Hüttenfeld, wurden die Planungen wegen gemessener zu geringer Windhöffigkeit von lediglich 4,72 Meter pro Sekunde eingestellt.)
Grundsätzlich erklären wir dazu:
- Wir begrüßen generell alle Maßnahmen, die zur Energiewende führen, darunter explizit die Neueinrichtung erneuerbarer Energiequellen.
- Wir begrüßen das Vorgehen der Landesregierung, Vorrangzonen für Windkraft auszuweisen, um die Errichtung von Windkraftanlagen einer Regulierung zu unterwerfen.
- Wir plädieren für weitere Maßnahmen zum Schutz des Klimas in Mannheim, insbesondere
- den mittelfristigen Ausstieg aus der Kohleverbrennung,
- die zukunftssichere Gestaltung der Fernwärmeversorgung, z. B. durch Nutzung der Abwärme aus den Kraftwerken der Friesenheimer Insel für die Fernwärmeversorgung, Dezentralisierung der Wärmebereitstellung durch den Aufbau von Gas-Heizkraftwerken und die quartiersweise Anpassung des Fernwärmenetzes an die anstehende Dezentralisierung der Wärmeerzeugung.
- die verstärkte Nutzung von Solarstrom und Solarthermie,
- vermehrte Anstrengungen zum Erreichen einer höheren Energieeffizienz sowie eine
- verstärkte Förderung von nachhaltiger Mobilität.
- Wir unterstützen entsprechende Maßnahmen örtlicher Akteure, etwa von MVV Energie und Klimaschutzagentur, und plädieren für deren verstärkten Ausbau.