Umweltforum fordert Umweltverträglichkeitsuntersuchung für Panoramasteg

Blick auf das Landschaftsschutzgebiet Feudenheimer Au vor Beginn der Baumaßnahmen, im Vordergrund die Orchideenwiese
17.02.2021

Gesamtschau der Eingriffe ins Landschaftsschutzgebiet Feudenheimer Au nötig

Das Umweltforum sieht die Errichtung eines Panoramasteges am Rand der Feudenheimer Au aufgrund seiner Dimension und der vielen weiteren geplanten Maßnahmen in der Feudenheimer Au und im Grünzug Nordost sehr kritisch.

Der geplante Panoramasteg ist kein singulärer Eingriff in das Landschaftsschutzgebiet Feudenheimer Au. Dort sind derzeit zahlreiche Maßnahmen in Planung. Dazu gehört der Bau eines Radschnellweges und einer rund 20 Meter breiten Unterführung unter der Straße Am Aubuckel am geschützten Hochgestade nur wenige 100 Meter nördlich des geplanten Panoramastegs. Zudem ist in der Feudenheimer Au ein neues Wegenetz geplant, die Anlage eines Ausees sowie einer temporären Seilbahn während der Bundesgartenschau. Das Umweltforum fordert deshalb eine Gesamtschau der Maßnahmen und deren Umweltauswirkungen im Rahmen einer umfassenden Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP).

Der Panoramasteg soll ab der Straße Am Aubuckel 53 Meter in die Feudenheimer Au hinein ragen. Die Aussichtplattform an der Spitze würde in einer Höhe von elf Metern über den geplanten Ausee in der Feudenheimer Au ragen. Von der Aussichtsplattform aus ist ein barrierefreier Abgang zur Straße Am Aubuckel geplant. Von dort aus soll eine Fußgängertreppe in die Feudenheimer Au führen. Am Rand des besonders geschützten Hochgestades wird ein etwa zehn mal zehn Meter großes Betonfundament eingelassen, das anschließend mit Erde verfüllt werden soll. Zudem ist ein weiteres Fundament im Ausee geplant. Zur Errichtung des Panoramastegs würde eine temporäre Baustraße in der Feudenheimer Au angelegt. Dauerhaft soll dort ein grasbewachsener Betriebsweg für Wartungszwecke entstehen. Vom Panoramasteg aus würde eine sechs Meter hohe Fußgängerbrücke über der Straße Am Aubuckel führen und über eine 115 Meter lange Erdrampe auf das Spinelli-Gelände.

Aus Sicht des Umweltforums kann der Bau des Panoramastegs erhebliche Auswirkungen auf die Schutzgüter Klima, Boden, Wasser und das Landschaftsbild haben. Wie beeinflussen die bis zu sechs Meter hohe Erdrampe auf Spinelli und die Fußgängerbrücke die Frischluftströme im Grünzug Nordost? Welche Auswirkung hat die geplante Beleuchtung des Panoramastegs auf das Landschaftsbild sowie auf Tiere und Pflanzen, insbesondere Insekten? Welche Folgen hat die weitere Bodenversiegelung auf die Grundwasserneubildung in der Au, wenn schon durch den Radschnellweg und die Augewässer umfassende Versiegelungen anstehen? Was passiert, wenn über den Panoramasteg Müll in das Augewässer geworfen wird oder dieser als „Sprungturm“ missbraucht wird? All diese Fragen müssen zunächst in einer umfassenden Umweltverträglichkeitsprüfung geklärt werden, fordern die Mitgliedsverbände des Mannheimer Umweltforums.