Die im Umweltforum zusammengeschlossenen Verbände fordern den Gemeinderat auf, auch weiterhin keine Verlegung der Straße am Aubuckel zu beschließen.
Wir bekräftigen grundsätzlich die in den BuGa-Planungsgruppen verabschiedeten Eckpunkte zur Entwicklung des Grünzuges, insbesondere zwei in den jeweiligen Planungsgruppen mehrheitlich beschlossene Eckpunkte:
Naturnahe Gestaltung des Grünzuges Nordost und damit die Gewährleistung einer wirkungsvollen Frischluftschneise (und damit verbunden die Ablehnung einer Bebauung in Käfertal-Süd und Rott sowie die Forderung nach Abriss der U-Halle)
Erhalt des Landschaftsschutzgebietes in der Feudenheimer Au in seiner Gesamtheit
Diese Eckpunkte entsprechen auch einschlägigen Gemeinderatsbeschlüssen zum Grünzug Nordost sowie der angestrebten Stärkung des Mannheimer Biotopverbundes.
Der geplante Straßenneubau durch die Au bringt keine ökologischen Verbesserungen, aber verursacht hohe Kosten.
Die Eingriffe in Kleingärten und Schützenverein sind sozialpolitischer und ökologischer Unsinn, die Zerstörung der Gärten und Biotope für eine Bundesgartenschau, die mit Urban Gardening wirbt, ist nicht vermittelbar.
Die nötigen Ausgleichszahlungen für die Vereine in Höhe von 7,5 Mio Euro sind in Anbetracht der angespannten Finanzsituation der Stadt Mannheim nicht darstellbar.
Die geplante Lärmschutzwand wird den gewünschten Kaltluftstrom beeinträchtigen.
Auch nach Vorlage der Verkehrsuntersuchungen im Oktober 2014 halten wir daran fest, dass die zentralen Fragen der Verkehrsführung des Autoverkehrs nach wie vor unbeantwortet sind.
- Wir fordern eine großräumige Gesamtbetrachtung aller Verkehrsarten als wesentliche Voraussetzung für eine nachhaltige und zukunftsfähige Verkehrsplanung für den Grünzug Nordost. Erst dann können nachhaltige Entscheidungen getroffen werden.
- Die Leistungsfähigkeit der Kreuzungen sind für Fahrradfahrer als unzumutbar (F) bewertet.
- Die Auswirkungen auf den ÖPNV nicht berücksichtigt, wie die Anpassung der Haltestelle Neckarplatt und die neue Streckenführung der Buslinien 50 und 64,
- Wie die zusätzliche Verkehrsbelastung während der BUGA bewältigt werden soll, ist noch vollkommen unklar.
- Die Entwicklung des Fahrradschnellwegs durch den Grünzug Nord-Ost vom Luisenpark/Neckar über Spinelli zu den Vogelstangseen bis hin zum Karlsstern fehlt.
- Die Lärmminderung für die Anwohner am Aubuckel wird mit zusätzlicher Lärm- und Immissionsbelastung am Bunker, in der Au und in Käfertal Süd erkauft.
- Die Beschlussvorlage sieht einen Finanzierungsbedarf für die neue Straßenführung von derzeit 16 Mio. Euro vor. Die Anpassungen des ÖPNV und des Fahrradverkehrs sind darin genauso wenig einbezogen wie die Kosten für den ökologischen Ausgleich der Eingriffe in der Au, d. h. die Kosten werden weiter steigen.
Grünzug/Frischluftschneise
Bei der Werbung für die BUGA 2023 wurde der Bevölkerung die Verbesserung des Kaltluftstroms Richtung Innenstadt zugesagt. Das Gegenteil ist der Fall.
Bei allen Vorschlägen des Ideenwettbewerbs wird die Frischluftschneise nur unzureichend
berücksichtigt. Selbst die vorgeschlagene Minimallösung von 500m wird in Zukunft für die Mannheimer Innenstadt nicht ausreichen.
Die Frischluftschneise wird verengt durch U-Halle, Gewerbegebiet Talstraße und der geplanten Bebauung am Nordrand von Spinelli. Diese Fragen wurden bisher von einem Büro beantwortet, das in den letzten Jahren immer wieder Aufträge von der Stadtverwaltung bekommen hat. Hierzu fordern wir ein zweites, unabhängiges Gutachten.
Wir sind der Ansicht, dass der Grünzug Nordost auch mit einer verkehrsberuhigten Straße »Am Aubuckel« zu realisieren ist.
Wir fordern daher:
- Der Grünzug Nordost soll naturnah gestaltet werden; das ökologische Potential, das in der Biotoperhebung 2014 kartiert wurde, muss erhalten und weiterentwickelt werden.
- Abriss der U-Halle, Verlegung des Gewerbegebietes Talstraße und Verzicht auf die Bebauung in Käfertal Süd zur Entwicklung einer leistungsfähigen Frischluftschneise.
- Der Erhalt des LSG in seiner Gesamtheit, d.h. der landwirtschaftlichen Nutzung, sowie der Wiesen und Feldgehölze. Entwicklung des Hochgestades nach seinem ökologischen Potential zu einer artenreichen Magerwiese.
- Erhaltung der Kleingartenanlagen im Bestand.