Frischluftschneise muss im Fokus sein!

07.05.2014

Stellungnahme des Umweltforums zur Beschlussvorlage V187/2014 zu »BUGA 2023 und Grünzug Nord-Ost« für die Sitzungen des Hauptausschusses am 7.5.2014 und des Gemeinderates am 13.5.2014

Wir begrüßen die grundsätzliche Haltung der Verwaltung, die Eckpunkte der bürgerschaftlichen Planungsgruppen als Grundlage für die Auslobung des Ideenwettbewerbs zur BUGA zu empfehlen.
Umso unverständlicher ist es, wenn in einem so wesentlichen Punkt wie der Frischluftschneise von den übereinstimmenden Eckpunkten zweier Planungsgruppen abgewichen wird. Wir schließen uns in diesem Punkt der BI »Gestaltet Spinelli« an, wenn diese darlegt,
»dass der Gutachter westlich der Engstelle Talstraße/Rott – und damit auf dem Großteil des nördlichen Spinelligeländes! – eine Grünzugbreite von 600 Meter empfiehlt (siehe Seite 47 und Abb. 5.3). Selbst bei diesem Alternativmodell des Gutachters würde der laut VDI-Richtlinie für kommunale Grünzüge erforderliche Kaltluftvolumenstrom von über 10.000 m3 / in der Sekunde mit 10.120 m3 / sec. nur ganz knapp erreicht, während die offiziell eingereichten Planungen der Machbarkeitsstudie mit einer größeren Randbebauung im Norden von Spinelli den erforderlichen Kaltluftvolumenstrom überhaupt nicht erreichen! Im Gutachten ist auf Seite 11 aber auch festgehalten, dass sich die klimatischen Verhältnisse in Mannheim durch die Erderwärmung ab 2025 verschlechtern werden! Von daher bietet nur die übereinstimmende Forderung der Bürgerplanungsgruppen mit einer Grünzugbreite von 600 m eine ausreichende Gewähr dafür, dass die Frischluft in Zukunft nicht nur ein wenig, sondern gut in die Mannheimer Innenstadt strömen kann. Von diesem Klimaschutz würde ganz Mannheim profitieren. Große Hallenkomplexe für Kultur und Sport und Wohngebäude kann es überall in Mannheim geben, sie haben aber wie die U-Halle als Barriere inmitten in einer bedeutsamen Frischluftschneise nichts verloren. Klimaschutz und Freiraum müssen in einer Frischluftschneise Vorrang haben vor Hallennutzung und Neubesiedlung!«

Wir halten wir es für dringend erforderlich, die Frischluftzufuhr für die Innenstadt über die Minimalanforderungen hinaus zu erhöhen und damit den Klimaschutz in den Fokus zu stellen. Nur dies erhöht die Lebens- und Aufenthaltsqualität für die Kernstadt und damit deren Attraktivität als Wohnstadt.

Wie bei der Frischluftschneise und beim Gewässer an der Feudenheimer Au halten wir die von den Planungsgruppen verabschiedeten Eckpunkte in ihrer Gesamtheit für eine überzeugende Grundlage des Ideenwettbewerbs.

Mittlerweile zeigt sich, dass für die Auslobung des Ideenwettbewerbs grundlegende verkehrliche Untersuchungen noch ausstehen. Aussagen zu Qualität und Quantität bei Fußgänger- und Radverkehr und dem ÖPNV sowie ein Parkplatzkonzept fehlen bislang, sind aber für das Gelingen des Ideenwettbewerbs dringend erforderlich.

Karlheinz Paskuda
Andreas Schöber
Roland Weiß